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Wednesday, September 9, 2020

Miesbacher Edeka: Wegen Salatgurken: Streit zwischen Schlierseer und Supermarkt-Security eskaliert völlig - Merkur.de

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Er wollte ohne Einkaufswagen in den Miesbacher Edeka-Markt. Deshalb geriet ein Schlierseer während mit der Security des Miesbacher Edeka-Markts in Streit. Und zwar heftig.

  • Während des Corona-Lockdowns gab es auch am Edeka in Miesbach die strenge Regel: Ein Einkaufswagen pro Kunde.
  • Ein Schlierseer, der lediglich eine Salatgurke kaufen wollte, geriet mit einem Security aneinander.
  • Ergebnis: Ein zerissenes T-Shirt, Handgreiflichkeiten, Anwaltskosten - und ein Ordnungsgeld.

Miesbach – Ohne Einkaufswagen kein Zutritt: Diese Regel galt während des Corona-Lockdowns in den Supermärkten, um die Zahl der Kunden im Laden kontrollieren zu können. Ausnahmen gab es keine, auch nicht, wenn man nur kurz eine Salatgurke kaufen wollte. Ein Schlierseer (43) wollte dies nicht akzeptieren und legte sich im April vor dem Miesbacher Edeka-Markt mit einer Sicherheitskraft an. Der Gurken-Streit mündete nun in einer Verhandlung wegen Beleidigung am Miesbacher Amtsgericht.

Eskalation wegen Corona-Regel am Miesbacher Edeka: Schlierseer und Security geraten aneinander

„Er wollte nur kurz in den Supermarkt, eine Salatgurke kaufen und dann wieder nach Hause“, erklärte Verteidiger Christian Beil die Absicht des angeklagten Schlierseers. Beim Betreten des Ladens sei sein Mandant von einer Sicherheitsfachkraft darauf hingewiesen worden, dass er einen Einkaufwagen brauche. „Er hat ihm dann erklärt, dass er nur kurz eine Gurke kaufen möchte“, so Beil. Mit dem ausgestreckten Daumen habe sein Mandant deutlich gemacht, dass es sich nur um ein einziges Produkt handle, das er kaufen wolle. Der Security-Mitarbeiter habe jedoch offenbar gemeint, der Schlierseer zeige ihm den Stinkefinger.

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Streit am Edeka in Miesbach während Corona-Krise eskaliert: Security reißt Schlierseer zu Boden

Der 43-Jährige spazierte dann in den Supermarkt – ohne Einkaufswagen. Doch es war klar: Am Ausgang wird es zum Wiedersehen mit der Sicherheitsfachkraft kommen. Und das wurde ungemütlich. „Mein Mandant wurde von der Security zu Boden gerissen“, berichtete der Verteidiger. „Dann fixierte er mich am Boden, bis die Polizei kam“, erinnerte sich der Angeklagte. Es könne dabei zu „unschönen Worten“ seitens des Schlierseers gekommen sein, aber nur, weil dieser von der Rohheit der Security überrascht gewesen sei, meinte Beil. „Nur wegen einer Salatgurke“, meinte der Verteidiger schmunzelnd, sei das Ganze so ausgeartet.

Angeklagter über Security: „Habe gedacht, er ist von einem Abschleppdienst.“

Ein Schild vor dem Laden, welches ihn darauf hingewiesen hätte, den Supermarkt nur mit Einkaufswagen betreten zu dürfen, habe er nicht erkennen können, versicherte der Angeklagte. „Heute sehe ich natürlich ein, dass es sich um eine Corona-Maßnahme gehandelt hat.“ Perplex sei er dennoch gewesen, „denn ich habe den Mann nicht als Security wahrgenommen“. Dieser soll eine gelbe Warnweste getragen haben. „Ich dachte, er ist von einem Abschleppdienst.“

Gegenseitig zeigten sich die Streithähne nach ihrem Aufeinandertreffen wegen Körperverletzung an. Die Staatsanwaltschaft stellte die beiden Verfahren jedoch ein. Auch die Aufklärung der angeblichen Beleidigung gestaltete sich schwierig. Der Security-Mitarbeiter war nicht vor Gericht erschienen. So hatte Amtsrichter Walter Leitner nur die polizeiliche Vernehmung des Mannes vorliegen. In der soll er gesagt haben, dass der Schlierseer ihm den Mittelfinger gezeigt sowie ihn zwei Mal übel beleidigt habe. Obendrein habe ihm der Angeklagte das Oberteil zerrissen und sei „sehr aggressiv“ gewesen.

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An das zerrissene Oberteil konnte sich eine Zeugin auch erinnern. Darüber hinaus berichtete die 58-jährige Irschenbergerin von einem „superlauten Wortgefecht“. Beleidigungen oder beleidigende Gesten habe sie jedoch nicht wahrgenommen. Ein weiterer Zeuge, ein Miesbacher (37), erkannte ebenfalls das zerrissene T-Shirt und dass der Schlierseer von der Security „gewaltsam zu Boden gebracht“ wurde.

Richter: „Habe keine Lust auf einen Fortsetzungstermin“

Leitner schlug daraufhin an eine Einstellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit vor. „Ich habe ehrlich gesagt keine Lust auf einen Fortsetzungstermin“, sagte Leitner. Die Staatsanwaltschaft stimmte der Einstellung zu. Der Schlierseer blieb lediglich auf seinen Anwaltskosten sitzen, den Security-Mitarbeiter erwartet ein Ordnungsgeld wegen seines Fernbleibens von der Verhandlung. Und das alles nur wegen einer Salatgurke.

Philip Hamm




September 10, 2020 at 03:49AM
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